2007 | Baugrubensicherung Swiss Alp Resort Grindelwald
Auftrag
Die Swiss Alp Resort AG hat den Auftrag für die Planungs- und Bauarbeiten aller Bauten der Impenia Generalunternehmung AG erteilt.
M + P Ingenieure AG erbringt im Rahmen des GU-Auftrages sämtliche Bauingenieurleistungen.
Zu den Leistungen von M + P Ingenieure AG gehören die Projektierung der:
Werkleitungen (inkl. Bauleitung)
Zufahrten und Stützmauern
Hochbauten
Die Vordimensionierung und Überwachung der Baugruben.
Der Bericht geht auf die Baugrubensicherung ein.
Projekt der Baugruben
Für die Erstellung der Bauten des SAR Grindelwald waren und sind beachtliche Baugruben im Hang der Fuhrenmatte erforderlich. Rund 42'000 m3 Material mussten ausgehoben und abtransportiert werden. Die bis zu 7-stöckigen Gebäude benötigen teilweise 20 m tiefe Baugruben.
Bei derart tiefen Baugruben kommt eine natürliche Böschung nicht mehr in Frage. Einerseits müssten bei einer standfesten aber ungesicherten, mit ca. 30° geneigten Baugrube Unmengen von Aushubmaterial abgetragen und, nach Fertigstellung der Gebäude, wieder hinterfüllt werden. Andererseits ist, aufgrund von bestehenden Nachbarbauten oder benachbarten Bauvorhaben, ein Böschungsabtrag von 40 m in horizontaler Richtung (bei einer 20 m-tiefen Baugrube) gar nicht möglich. Aus wirtschaftlichen Überlegungen und aus Gründen der Machbarkeit, müssen daher solch hohe Baugrubenwände möglichst steil, resp. nahezu senkrecht ausgebildet werden.
Senkrechte Baugrubenwände sind in dieser Höhe ohne Sicherungsmassnahmen nicht ausführbar. Aufgrund der räumlichen Begebenheiten und des anstehenden Baugrunds (Aalenienschiefer) haben wir uns entschieden, die Baugruben mit sogenannten Nagelwänden auszuführen. Dabei wird der Aushub etappiert vorgenommen (ca. 1.5 m Aushub pro Etappe). Unmittelbar nach jeder Etappe wird die Baugrubenwand mit Bodennägeln und armiertem Spritzbeton gesichert.
Die Nägel haben Längen von bis zu 25 m und werden in einem Raster von 1.5 m x 1.5 m versetzt. Insgesamt werden auf einer totalen Wandfläche von 4'500 m2 1'000 m3 Spritzbeton aufgebracht sowie 36'500 kg Bewehrungsstahl und 30'000 m Nägel eingebaut.
Neben dem Druck des Erdreichs wirkt auch das Hangwasser von hinten auf die Nagelwand. Um dadurch nicht zusätzlich einen Wasserdruck auf die Baugrubensicherung zu erzeugen, werden im Spritzbeton der Baugrubenwand Entlastungsbohrungen angeordnet, aus denen das Wasser ungehindert austreten kann. Das Wasser wird in der Baugrubensohle gefasst und abgepumpt.
Trotz der aufwändigen bautechnischen Sicherungsmassnahmen darf die Beobachtung der Baugrubenwände und insbesondere der oberhalb der Baugrube liegenden bestehenden Gebäude nicht ausser Acht gelassen werden.